Geschichte der Schützen und des Bundes
Die ersten Schützenbruderschaften, -gilden und -vereine entstanden bereits im Mittelalter. Anfangs wurden sie als Schützen in den Diensten der jeweiligen Landesherrn verpflichtet. Vom bekannten Kaiser Karl 1., der als Herrscher im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation um 800 in Aachen residierte, ist zum Beispiel überliefert, dass er Schützen zur Missionierung und Sicherung des Christentums anwarb. Historisch unbewiesen ist allerdings, ob der Kaiser auch der Gründer oder Initiator der ältesten Schützenvereinigung im BHDS ist: Urkundlich erwähnt wurde die Carls-Schützengilde in Aachen erstmals Anno 1148.
Gegen Ende des 14. und Beginn des 15. Jahrhunderts etablierten sich in Deutschland zusätzlich zu den ursprünglichen Schützen kirchliche Bruderschaften. Eine Entwicklung, die auf eine aus Flandern kommende Bewegung zurückzuführen ist und insbesondere Werke der christlichen Nächstenliebe propagierte. Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) büßten die Schützen zeitweilig an Bedeutung ein. Zur Renaissance kam es ab Mitte des 19. Jahrhunderts durch die vielen Wieder- und Neugründung von Schützenvereinigungen, um die "Ideen der neuen Demokratie" (Paulskirche 1948) zu fördern.
Neben der Freude über neu erworbene Freiheitsrechte verstärkte sich der Gedanke vom gegenseitigen Beistand und Schutzgeben, zumal mit Beginn des Industriezeitalters alte Normen des Zusammenlebens zusehends außer Kraft gesetzt wurden.
1928 vereinigten sich die Schützenbruderschaften in der Erzbruderschaft vom Heiligen Sebastianus. Diese wurde 1936 durch die Nationalsozialisten verboten. Nach dem 2. Weltkrieg sammelten sich die Bruderschaften wieder im Zentralverband der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, der sich seit 1960 Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften Köln e.V. nennt und seitdem ein beständiges Ansteigen der Mitgliedszahlen gerade auch unter jungen Menschen verzeichnen kann. In den letzten fünf Jahrzehnten öffneten sich die Bruderschaften noch mehr zur Ökumene hin und erlebten erneut ein gesteigertes Interesse der breiten Öffentlichkeit am Schießsport und an ungezwungener Geselligkeit.*1
*1 Quelle: www.bund-bruderschaften.de